Unsere nächste Station ist eigentlich nur eine Reisdurchgangsstation, die keine touristischen Attraktionen zu bieten hat und uns aber gerade deshalb ein paar kurze Einblicke in Alltägliches bietet. Wir schlendern am späten Nachmittag die Hauptstraße hinauf und offensichtlich ist die Schule für die meisten aus und man macht sich noch in Schuluniform auf den Weg, gerne in vollster Rollerbesetzung
Erste mögliche Freizeitaktivität der ansässigen Jugend: shoppen. Eingezwängt zwischen Trödelladen, 7Eleven und Suppenstand findet sich ein Schreibwaren/Gimmickparadies zum niederknien
Freizeitaktivität zwei scheint etwas mit Sport zu tun zu haben und findet in der Schule statt
die direkt an der Verkehrskreuzung liegt. Die Anfeuerrufe und Jubelschreie werden schnell vom Verkehrslärm verschluckt und wir können deshalb leider nicht herausfinden wer gewinnt.
Kommen wir zu Möglichkeit drei, die wir erst gar nicht als Freitzeitbeschäftigung erkennen. Wir sind hungrig und da Teile unserer Reisegruppe nach westlichem Essen lechzen landen wir im In-Laden der Stadt. Merken wir aber erst als wir drin sind. Denn Ida begegnet drei Schulmädels auf der Toilette, die dort eine ausgiebiger Fotosession veranstalten. Der Toilettenraum hat einen fancy leuchtenden Schriftzug, ist dunkelgrau gestrichen, hat einen großen Spiegel und qualifiziert sich damit wohl zum Foto-Hotspot. Nach begeisterter „where do you come from“ und „my name is pancake“ Konversation mit Ida und ohne etwas konsumiert zu haben verschwinden die Mädels. Die nächste Gruppe erscheint vor der schicken Backsteinwand (die erste und einzige die ich seit drei Wochen gesehen habe!)
und als auch das Pärchen am Nachbartisch erst nach ausgiebiger Fotosession zu essen beginnt fällt es uns wie Schuppen von den Augen, Freizeitaktivität drei ist: posen und posten.
Nummer vier ist ein Spaß für ältere Semester, uns wieder geläufiger, aber doch anders als wir es kennen: alkoholische Getränke konsumieren. Hierfür wird in illustrer Runde eine Flasche Schnaps bestellt, die dann mit viel Eis und flankiert von Soda Wasser und oder Bier getrunken wird. Das entsprechende Set ist rechts im Bild zu sehen
Alle zwei Minuten kommt eine Kellnerin und schenkt Schnaps nach und rührt andächtig die Eiswürfel dabei um. Ebenfalls im Bild zu sehen ist übrigens das zum Niederknien-Gimmick, das Ida in dem Laden erstanden hat. Ein Sonny Angel ziert nun die Handyhülle, der direkt lobend von der eiswürfelrührenden Dame kommentiert wurde.
Möglichkeit fünf verspricht wieder Spaß für alle: essen. Wir schlendern durch einen Foodmarket
und auch an jeder Ecke findet sich eine Köstlichkeit
Wir sind satt und zugegeben nach wie vor von der Fülle und der Darbietung im Allgemeinen auf solchen Märkten überfordert. Spannend ist es trotzdem!
Und dann biegen wir noch ein zwei mal ab und stehen in dunkeln und doch bunten Gassen
kommen an einem chinesischen Tempel vorbei
und dem neuen, singenden Glockenturm
Und so bekommen wir in Surat Thani quasi im Vorbeigehen einen komprimierten Eindruck von dem Spagat Thailands zwischen Tradition und Moderne, neu und alt, reich und arm und dem viel beschworenen same same but different. Vieles scheint vertraut, ist aber doch anders und dabei ist trotzdem alles gut so wie es ist.