Den nächsten Tag beginne ich mit einer eigentlich-ist-es mir-zu-doof-aber-ich-will-es-trotzdem-wissen-Nummer. Unser Hotel hier ist ein wirklich angenehmes, mit Dreibettzimmer und Pools. Richtig, es gibt zwei Pools. Einen Indoor, einen Outdoor und der ist sogar Rooftop. Aber: Letztern dürfen nur Erwachsene nutzen, in ersterem ist Bademützenpflicht. Für beide ist eine Reservierung per QR-Code zu tätigen. Die Zeitslots sind jeweils zwei Stunden, wobei die Gesamtbadedauer pro Tag und Zimmer 90 Minuten beträgt. Eine Reservierung ist nur möglich, wenn noch mindestens 60 Minuten des Zeitfensters übrig sind. Wie gesagt, eigentlich bin ich schon bei Bademützenpflicht raus, aber mein Ehrgeiz ist geweckt. Ich schaffe es fast alle Regeln einzuhalten, nehme nur einen falschen Eingang und verlaufe mich dann auf dem Rückweg, aber das ist wieder eine andere Geschichte, und um jetzt mal zum Punkt zu kommen, so richtig lohnen tut sich das Ganze nicht
Aber es ist ein gutes Beispiel dafür, dass es in Korea mitunter sehr sehr geordnet und reglementiert zugeht. Mindestens genau so ordentlich und weitaus lohnender ist unser nächstes Ziel. Der Deoksugung Palace. Bei diesem hatte sich einer der Könige gedacht er macht es mal ein bisschen moderner und baut noch ein paar Gebäude im westlichen Stil dazu hier links im Bild zu sehen
Schön zu erkennen ist die damals übliche Lüftungstechnik. Die Wände lassen sich einfach oben aufhängen und schon ist es offen
Auch wir sind genügend erfrischt und bewegen uns langsam auf den Seoul-Tower zu, der hier noch recht klein wirkt
Für das letzte Stück nehmen wir die Seilbahn und noch ein paar Stufen, deren Geländer mit viel Liebe behängt ist
und staunen vom Fuße des Towers über die fast unwirklich wirkenden Hochhaussiedlungen
Von nah wirkt er dann doch ein wenig größer
und die Aufzugfahrt bis ganz nach oben belohnt mit Blick auch auf die andere Seite, denn richtig, einen Fluß gibt es hier ebenfalls
Dann ist Umzugstag. Wir wollen noch das Flair eines anderen Viertels erleben und beziehen für die restlichen Tage weiter im Osten Quartier. Seongsu ist ein aufstrebendes Quartier, das sich gerade von Industrie zu hip wandelt und daher auch Brooklyn von Seoul genannt wird. Uns erinnert es erstmal an Giesing aber wir machen sowieso erstmal einen Abstecher ins berühmte Gangnam und die dortige Coex Mall
in der sich auch die Starfield Library befindet, die in vielen Filmen vorkommt und ein beliebter Fotospot ist
Die obersten Bücher sind nur Deko und werden am 11. eines jeden Monats in einer großen Tauschaktion erneuert. Ansonsten soll die Library zum verweilen und lesen einladen und ähnlich wie das Projekt der Outdoor Library die Leute von ihren Smartphones wegholen. Vor der Türe findet sich auch noch das bekannte Wahrzeichen
aus der Stehle dudelt der dazugehörige Song. Ansonsten blinkt und blitzt es
rund um die K-Pop-Street, wo der Chauffeur vor dem Laden wartet.
Nach all dem Bling Bling brauchen wir etwas bodenständiges und landen bei Chicken and Beer und bekommen gleich noch eine Einführung in die Typologie der koreanischen Kneipengänger. Von den immer lauter werdenden, über den Klugschwätzer bis hin zum müden. Alle sind sie da