Nach Sawadeeee-kaaaaa und drei Wochen Dauerlächeln erwartet uns in Seoul ein strahlend weißer cleaner Ankunftsbereich. Die erste Wahl um in die Stadt zu kommen ist der Zug und ich bin froh, dass sich Benjamin vorab umfassend informiert hat, denn ganz so einfach, wie es sich anhört ist es nur wenn man weiß wie es geht. Für alle öffentlichen Verkehrsmittel gibt es eine Karte, die T-Money-Card. Diese lässt sich allerdings nur mit Bargeld aufladen. Unser erstes Ziel ist deshalb ein ATM, den wir mit Hilfe eines interaktiven Infoscreens finden. Jetzt müssen wir es nur noch schaffen die Spracheinstellung des Geldautomaten umzustellen und schon rascheln die Wons in unseren Händen. Im Convience Store kaufen wir dann die T-Money-Cards, laden sie mit den frischgezogenen Wons auf und schon sitzen wir Zug in die City
Unser erstes Hotel liegt in Dongdaemun und bis wir dort sind ist es schon allerhöchste Abendessenszeit. Das stellt uns vor deutliche Herausforderungen, denn Google Maps das wir sonst gerne für die Auswahl von Restaurants nutzen ist hier nicht so gebräuchlich. Stattdessen stehen Naver und Kakaomap hoch im Kurs. Das Problem für uns: nur die Menüpunkte (Restaurant, Bar, Café…) sind englisch alles andere koreanisch. Auch Lokalitätenauswahl nach Augenschein ist schwierig, da die meisten im 1. Stock angesiedelt oder mittels dunkler Scheiben nicht einsehbar sind. Auch haben wir im Vorfeld viel über mangelnde Englischkenntnisse und die Skepsis gegenüber nicht Asiaten gelesen. So bleibt uns nur unser Mut. Den nehmen wir zusammen, setzen das in Thailand eingeübte breite Lächeln auf, legen eine Portion Entschlossenheit à la „ihr werdet uns nicht mehr los bis wir satt sind“ in unseren Blick und treten ein, nicken, lächeln und bestellen via Touchpad richtig gute Sachen
Zur Not hätten wir aber an einem Straßenstand auch noch unsere Bäuche füllen können
Im Fernsehen holen wir uns noch ein paar Tipps, wie die Köstlichkeiten gegessen werden
Wir machen drei Grundregeln aus: Stäbchen und Löffel werden parallel genutzt, hat man den Mund zu voll genommen hält man die Hand davor und dritte und wichtigste Regel: einfach essen. Apropos fernsehen: Häufig ist Schrift eingeblendet. Mit Googel Translate erschließt sich damit so manches.
Ausgeruht geht es am nächsten Tag auf zur ersten Erkundungsrunde. Die Straße hoch
und runter
Wolkenkratzer neben kleinen Häuschen und zwischen drin eines der vielen Shoppingparadiese
Noch eine kurze Fahrt mit der Metro samt Outdoor Library im Ausgang
über einen großen Platz, dann sind wir am Tor des Gyeongbokgung Palace, dem ersten und größten der insgesamt fünf Palästen die im Korea der Joseon-Dynastie gebaut wurden
Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und viele Könige wurden hier gekrönt
Gäste empfangen und regiert. Heute ist es eine Art Volksport sich einen Hanbok, die traditionelle Kleidung Koreas, auszuleihen und sich vor den geschichtsträchtigen Mauern zu fotografieren
Wobei die Exemplare, ähnlich wie bei unseren Dirndln eher weniger echt traditionell sind. Schon die Ärmelform stimmt nicht und einen echten Hanbok trägt man nur zu drei Gelegenheiten: dem 1. Geburtstag, zur Hochzeit und wenn das eigene Kind 1 Jahr alt wird. Wir verzichten auf eine Ausleihe. Bei der Vorstellung so ein Teil noch über unsere Kleidung zu ziehen verstummen auch Idas Überredungsversuche sehr schnell. Nach Abendessen zum selber fertig kochen Teil zwei
schlendern wir zum tagsüber besichtigten buddhistischen Tempel, der nun leuchtend zwischen den Häusern liegt
und das Lotus-Blüten-Eingangsbogen-Herz
den Weg zum abendlichen Gebet weist