Seattle

von Kathrin

Mit dem Uber geht es zu unserem Hotel und wir beginnen die Erkundungstour ganz klassisch am Pike Place Market. Sehen den Fischhändlern beim Fischewerfen zu

und den Leuten beim Anstehen an der allererstensuperoriginalen Starbucks Filiale

Wir kaufen unseren Kaffee zwei Straßen weiter und ich brauche dann erstmal etwas Abstand von den „anderen Gesetzten“ der Stadt. Denn wie Mike, unser Uber Fahrer, zwischen T-Mobile Park, Footballstadion mit ausfahrbarem Dach und einer kurzen Abhandlung zum Seattler Straßenbau der letzten fünf Jahre, klar umrissen hat: Die 3th ist derzeit nicht so schön. Immer noch die meisten Homeless dort. Sonst auch überall, aber da die meisten. Sicherheit ist deswegen kein Problem. Aber mit Kind werdet ihr nachts ja eh nicht raus gehen. Aha. Ich spare mir an dieser Stelle weitere Ausführungen über Sozialsysteme, Schere zwischen Arm und Reich, Tech-Boom, und wie furchtbar alltäglich die Homeless hier sind. Und mit furchtbar meine ich nicht nur die herzzerreißenden Gestalten an sich sondern auch und vorallem, dass ein doch recht lauter Teil der Bevölkerung der Meinung ist, die seien alle einfach nur faul, selbst schuld und eine lästige bis hochärgerliche Angelegenheit. Ich brauche jedenfalls erstmal eine Pause und so gönnen wir uns eine Fahrt auf die berühmte Space Needle

Der Hochglanz blinkt und blitzt auch unten. Im Museum of Pop glänzt nebst der Außenfassade drinnen der vergangene Zeitgeist

In Sachen Fassadenglanz hält auch die Library of Seattle spielend mit 

und wurde nicht zuletzt deshalb bei ihrer Eröffnung 2004 auch als architektonisches Glanzstück gefeiert. Heute sind die damals umjubelten oberen Stockwerke mit ihren Leserampen und dem Aussichtsdeck nur Dienstag bis Donnerstag geöffnet. Blöd, heute ist Freitag. Die nette Dame in der Kinderabteilung erklärt, dass es derzeit nicht möglich ist einen sicheren Zugang auch an den anderen Tagen zu organisieren. Und da haben wir noch eine traurige Realität: Was nicht ausreichend bewacht werden kann wird geschlossen. Nicht nur Bibliotheksstockwerke. Auch hören wir, es gibt Firmen, die neue Bürostandorte in anderen Vierteln bauen lassen, wenn die Mitarbeitenden sich in Downtown nicht mehr sicher genug fühlen. Wenn ich das zu Ende denke brauche ich eine neue Weltanschauung. Die möchte ich mir nicht zulegen. Und so versuche ich trotzdem die schönen Seite Seattles zu sehen. So freuen wir uns über die International Fountaine neben der Space Needle. Das spektakuläre Wasserspiel wird von funky Musik begleitet und ist eine echte Wohltat

ebenso wie einige Ecken am Pioneer Square

so mancher Zebrastreifen in Capitol Hill 

und immer wieder schimmert das Wasser durch die Häuserschluchten

und erinnert daran: Von der anderen Seite sieht die Welt anders aus

Das könnte dir auch gefallen

Um die Website optimal gestalten und fortlaufen verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Ok Mehr