Otorohanga

von Kathrin

Nach einem kleinen Übernachtungsstopp in der Nähe von Lake Taupo nehmen wir Kurs auf unsere letzte Station unserer Nordinsel-Tour. Zunächst gilt es das Kiwi-Tripel zu vervollständigen. Menschliche und fruchtige Kiwis hatten wir schon – fehlt noch das tierische Exemplar. Der Nationalvogel ist allerdings schwer auffindbar. Grundsätzliche Populationsprobleme, zudem gut getarnt, scheu und nachtaktiv sind dabei die Hauptschwierigkeiten und so wählen wir die Option Kiwi-House. Hier haben sie die Kiwis in Nachthäusern europäisiert, soll heißen, das Licht geht hier an, wenn die letzten Besucher raus sind. So begeben wir uns in die Dunkelheit, verhalten uns still und sehen erstmal nichts, dann Wald, wie er wohl des nächtens hier so aussieht.

Nein, noch nicht, aber es gibt noch ein zweites Haus. Versuchen wir da unser Glück. Zweimal kurz, einmal lang ausquasseln, dann noch mal Ruhe bewahren. Und siehe da, da läuft einer. Der Gang ist putzig das Tier auch, ein Bild gibt’s aus nachvollziehbaren Gründen (siehe oben) nicht. 

Am nächsten Tag geht es noch zu weit weniger putzig aussehenden, dafür um so strahlender tierischen Kollegen, den Glowworms in Waitomo. Dort gibt es nicht nur Höhlen mit Glühwürmchen, sondern auch Karsthöhlen. Insgesamt ist diese Unterwelt rund 45 km lang, wobei allerdings nur ein Bruchteil besichtigt werden kann. Die Höhlen und ihre Zugänge liegen meist auf Privatgrund. Die Farmer verpachten die Zugangswege an Touranbieter, die dann unterschiedliche Pakete anbieten. Da die Black Water Rafting Tour schon ausgebucht ist entscheiden wir uns für Karsthöhle zu Fuß und Glühwürmchen mit Schlauchboot.

Mika unsere nette Guide zeigt uns unterwegs auch noch die Ruine des Hobbitschlosses, nach dessen Untergang sich die Hobbits aus diesem Landstrich zurückgezogen haben. Was aber schon okay ist, da sonst die ganzen Lord of the Rings Fans auch noch hierher kommen würden. So sind wir mit unserer kleinen Höhlenforschertruppe doch eher ungestört und staunen über Stalagtiten und Stalagmiten

und sind beeindruckt von der Dunkelheit hier unten, denn Mika ist Herrin des Lichtschalters. Doch gibt es immer wieder Schächte. Durch diese fielen früher gerne mal der längst ausgestorbene Moa, 

später auch Ziegen und Kühe, sehr zum Leidwesen der Farmer, die von den Höhlen längst nicht so angetan sind wie wir. Außer denen natürlich, die ihre Zufahrtswege verpachtet haben, die dürften das ganze nicht mehr so übel finden.

Am Ende der Tour erwartet uns schließlich eine, zumindest fühlt es sich für den Moment so an, grünere, frischere, freundlichere Welt als zuvor.

Eine kurze Pause in der Sonne, noch kurz einen Aal streicheln,

Helme auf 

und jetzt sind unsere Bilder erschöpft. Erstens reich unser Equipment nicht aus und das was wir haben würde störendes Displaylicht erzeugen. So bedienen wir uns ausnahmsweise an Fremdmaterial. 

Zunächst geht es aber noch ein Stück zu Fuß und wir erfahren noch etwas über die faszinierenden Lebewesen hier unten und besteigen dann ein Schlauchboot. In der Zwischenzeit haben wir alle unsere Stirnlampen und alle anderen Lichtquellen ausgeschaltet. Mika zieht unser Boot an einem Seil durch diesen gigantischen Leuchthimmel. 

Es ist tatsächlich noch beeindruckender als es aussieht. Durch das sanfte gleiten wird das atemberaubende Bild mit dem Gefühl von Schwerelosigkeit zu einem Gesamtkunstwerk. In dem sitzen wir mittendrin. Eigentlich ja eh, aber selten so deutlich wie hier.

Wo wir gerne waren:

Lustige Geburtstagskarten mit integriertem Postshop. Dies nur zur Sicherheit und falls die Post doch versagt garniert mit lieben Grüßen an den Lieblingsbruder:
paperplus – WebseiteGoogle Maps

Echte Kiwi-Kneipe mit ausgehfreudigen Locals und feinen Barklassikern:
The Thirsty Weta Bar – WebseiteGoogle Maps

Wer es genauer wissen will:

https://www.geo.de/magazine/geo-special/17903-rtkl-ein-schraeger-vogel-fuenf-fakten-ueber-den-kiwi
https://de.wikipedia.org/wiki/Arachnocampa_luminosa

Das könnte dir auch gefallen

Um die Website optimal gestalten und fortlaufen verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Ok Mehr