First come first serve on it’s best! Das hatten wir nicht erwartet. Bisher waren wir auf solchen Plätzen nur, wenn es einen zwingenden Grund gab. Wie zum Beispiel der Sternenhimmel am Mount Cook, wo wir vormittags um zehn schon echt knapp dran waren. Auch waren wir bisher nie mit ordentlicher eigener Sanitäranlage unterwegs. Und überhaupt, die Vorstellung nach einem anstrengenden Reisetag keinen Platz abzubekommen, nochmal stundenlang zu suchen um dann letztendlich auf irgendeinem Parkplatz ohne Klo ausgeraubt oder noch schlimmer nachts von der Polizei aufgeweckt oder von Grundstückseigentümern vertrieben oder von Aliens entführt zu werden – Kopfkino stopp!
Kurzum: Es war bisher nicht so unser Ding. Aber mit unserem „Kleimo“ buchstäblich unterm Hintern, teilweise abartigen Preisen und meist zweifelhaftem Charm der Full-Hook-Up Stellplätze wird unsere Abenteuerlust geweckt. Und wir werden, wie eingangs erwähnt, reichlich belohnt.
Wir haben freie Platzwahl, stellen unser Kleimo am Chefplatz ab
und genießen das namensgebende Naturschauspiel des Sunsetviews Campgrounds
Dieser herrliche Fleck liegt am Rande des Monument Valley, das auf dem Reservatsgrund der Navajos liegt und als „Tribal Park“ unter Schutz steht. Unser Fleck gehört zum Navajo National Monument, das bereits anfangs des 20. Jahrhunderts unter Schutz gestellt wurde, da sich hier drei fast vollständig erhaltene Felsensiedlungen prähistorischer Indianer, Ancestral Puebloans, befinden. Eigentlich kann man mit einem Ranger zumindest eine dieser Siedlungen besichtigen. Wegen Corona gibt es dieses Angebot derzeit leider nicht, aber der Sandal Trail zum selber wandern und mit Blick auf eine Siedlung ist geöffnet. Hinterm Visitor Center geht es los und dort gibt es erst einmal einen Ausflug in die Navajo-Kultur:
Hier ist ein Hogan, ein traditionelles Haus zu bestaunen. Ein Hogan kann aus jedem beliebigen Material hergestellt werden und es gibt sie bis heute in modernen Ausführungen. Traditionsgemäß besteht er aus sich gegenseitig überlappenden, kuppelförmig angeordneten Baumstämmen, ist mit Wachholderrinde versiegelt und mit Erde bedeckt. Auch Saunen in denen man sich auf Selbstreinigungsbasis und ohne Wasser der Körperhygiene widmen kann wurden nach gleichem Prinzip erbaut.
Die Felsensiedlung der Ancestral Puebloans, hingegen liegt in einer Höhle
Praktischerweise ist dieser Ort gut geschützt, es sickert Wasser durch den Sandstein und quasi vor der Türe liegt ein vorzügliches Jagd- und Sammelgebiet.
Und bei den riesigen Ausmaßen lässt sich hier vortrefflich bauen
Warum die im 13. Jahrhundert errichtet Siedlung nur ca. 50 Jahre bewohnt wurde und warum sie verlassen wurde ist eines der ungelüfteten Geheimnisse der Geschichte.
Gut gelüftet, da endlos weit geht es hingegen weiter durch das berühmte Monument Valley
Wo sich am Forest Gump Hill keiner um die Straße schert
Wir haben erstmal genug von roter Hitze und freuen uns dass der Manti La Sal National Forest auf unserem Weg liegt. Auch wenn es zeitweise seltsam riecht beschließen wir hier zu nächtigen und haben dann das riesige Glück beim Frühstück unseren ersten Schwarzbär zu sehen, aber schlecht zu fotografieren
Verendender Hirsch
dein Duft für uns verstörend
für Bär betörend