Am nächsten Morgen ziehe ich meinen Vorsatz durch und das Bild in der BTS gibt mir recht: die kluge Bangkokerin fährt.
Dass man die BTS Fahrt klimatisch bewerten kann und es die Kategorie „frosted“ gibt macht deutlich, warum die ganzen Businessmenschen trotz Hitze wie aus dem Ei gepellt aussehen. Man wird einfach kurz geschockfrostet. Die paar Meter von der BTS Station bis zu unserem nächsten Ziel reichen dann auch um auf zu tauen und wieder an zu feuchten. Wobei die Feuchtigkeit überwiegend Kondensfeuchtigkeit (oder so) sein muss, denn Schweiß riecht definitiv anders. Bevor das jetzt zu weit führt stellt sich uns das King Power Mahanakhon in den Weg.
Wir lassen uns in den 75. Stock befördern und bestaunen Krung Thep, wie Bangkok auf Thai heißt erstmal noch durch die Glasscheibe
Krung Thep ist übrigens nur der geläufige Anfang des Namens, denn der volle thailändische Name der Megametropole, ist ganz ausgesprochen der längste Städtename der Welt und selbst die Thais können ihn angeblich nicht auswendig aufsagen, obwohl sie ihn in der Schule lernen müssen. Und auch die weiteren drei Stockwerke die noch vor uns liegen reichen nicht um den Namen noch schnell zu lernen. So kommen wir nicht klüger als zuvor im 78. Stock an, wo eine Skybar samt Glasdeck wartet
Auf dem Glasboden steht Ida schneller drauf als Krung Thep gesagt ist und steht auch ganz behutsam ihrem Papa zur Seite, der die Sache ruhiger angehen lässt
Von unserem Höhenflug erholen wir uns im Lumpini Park
Neben den großen Boot-Enten gibt es hier auch echte Tiere: Warane. Die wirken sehr gechillt und werden angeblich nur unangenehm wenn sie sich bedroht fühlen. Da wir aber nicht genau wissen wann sich so ein Waran bedroht fühlt machen wir lieber einen großen Bogen. Langsam könnten wir wieder ein wenig Abkühlung brauchen. Tretboot fahren erscheint uns in Bezug auf Kraftaufwand im Verhältnis zu entstehendem Fahrtwind wenig geeignet, also machen wir uns auf ins nächste klimatisierte Shoppingparadies
Und dann lernen wir, dass zu Fuß gehen doch nicht so out ist, wie gedacht, man muss eben nur wissen wo: auf dem Skywalk!
Diese eben geflieste, überdachte Fußgänger-Autobahn gibt es an verschiedenen Stellen in Bangkok, ermöglicht ungehindertes Vorankommen und bietet ganz nebenbei die besten Plätze, um sich das restlichen Verkehrsspektakel in Ruhe anzusehen
Besonders faszinierend sind die Moves der Tuk-Tuks und Roller. Die scheren sich um wirklich nix, drängen sich mit gekonnten U-Turns, bei denen es mir schon beim Zuschauen übel wird, in die erste Reihe und fahren dann grundsätzlich vor der eigentliche Spurfreigabe los. In der Jobbeschreibung des verkehrsregelnden Polizisten (braune Uniform, weißer Helm) sind Gelassenheit und oder taub und blind wahrscheinlich als Kernkompetenzen aufgeführt. Wir sind jedenfalls durch für heute und beschließen uns noch einen ausgedehnten Abend am Pool zu gönnen, mit Pizza und Cocktails und atemberaubendem Ausblick