Nach der schönen Sommerfrische in den Schären geht es nun langsam wieder Richtung Norden. Unsere Route führt uns über Växjö in das Zwischenseegebiet zwischen den Seen Vänern, mit rund 5.650 km² der größten See Schwedens und der Europäischen Union, und Vättern mit rund 1.900 km², der zweitgrößte See Schwedens. Hier liegt auch der Nationalpark Tiveden. Der ist allerdings im Vergleich zum Rest hier so winzig, dass wir schon wieder raus sind bevor wir richtig merken, dass wir drin sind. Macht aber nix, denn schließlich gibt es hier nicht nur im Nationalpark Natur pur. Zwischen den beiden Seegrößen liegen natürlich noch jede Menge „kleine“ Seen, wie der Unden. Mit seinen 92,8 km² ist er für uns, die den Starnberger See ja schon fast für ein Meer halten auf alle Fälle groß genug und hält auch noch einen herrlichen Campingplatz bereit
Vorne See mit Sandstrand
hinten mit tiefem Wald, der sich vom buntem Beeren-Blüten-Ensemble
zum moosigen Trollwald
bis zur strauchigen Unendlichkeit
verwandelt. Die Sträucher sind übrigens Blaubeersträucher.
Bevor hier der Bär nun zum Beerensammeln auftaucht ziehen wir weiter und ich nutze mal die restlichen Kilometer bis zur Hauptstadt für einen kurzen kulinarischen Exkurs.
In Schweden gibt es ein vielfältiges Angebot an Milchprodukten. Dabei erinnern die Packungsgrößen an Amerika, soll heißen, es gibt alles in der Größe 1 Liter oder 1 kg aufwärts. Gerne wird dabei alles was ansatzweise flüssig ist in Tetrapacks abgefüllt. Im Falle von Joghurt sieht das dann so aus
Meine Recherche zum Thema: Warum um alles in der Welt packen die Schweden so was gut zu löffelndes wie Joghurt in sowas bescheuertes wie einen Tetrapack ergab: Der Tetrapack ist wohl eine schwedische Erfindung und deshalb so beliebt. Zudem seien die Joghurts hier dünnflüssiger. Bei Ersterem sieht man mal wieder wohin übertriebener Nationalstolz so führen kann, Zweiteres kann ich nicht bestätigen.
Auch normal flüssig ist das Bier, auf schwedisch Öl. Glücklicherweise endet hier die Liebe zum Tetrapack. Es gibt lediglich ein paar Feinheiten beim Einkauf zu beachten, die erzählt euch Benjamin. Ich freue mich über die kreative Dosengestaltung. Von minimalistisch bis überbordend ist alles dabei
Inzwischen haben wir unsern letzten Stop am Mälarsee erreicht
Wir schmeißen eine Abschiedsparty für unser Wohnmobil
und lassen uns ein letztes Mal in den Schlaf regnen.