Canyonlands

von Kathrin

„You may book individual campsites in Loop B up to six months in advance“ – so zu lesen auf der Internetseite unseres nächsten, sehr berühmten, Ziels. Da wir nicht erst in einem halben Jahr da sein werden und online Reservierungen auch nur mit zwei Tagen Vorlauf zu tätigen sind, die wir jetzt auch nicht mehr haben, nutzen wir unseren neu gewonnen Schwung und steuern Loop A an, denn dort herrscht unser neues Lieblingprinzip first come first serve. Auch wenn wir etwas Sorge haben, dass in diesem berühmten Park die Sache nicht ganz so einfach werden wird. Aber die gigantischen Wüstenfelsen müssen wir sehen! Schon auf dem Weg staunen wir Felsklötze

Am Visitor Center decken wir uns noch schnell mit Wanderkarten ein. Denn der größte Teil des Cannyonlands ist nur zu Fuß oder natürlich mit Jeep, Quad, Sandbuggy oder allem was große Reifen und einen starken Motor hat, zu erkunden. Auch wenn die Sonne schon ziemlich runterbrutzelt, wir sind ja einiges gewohnt und zudem fest entschlossen mit eigener Muskelkraft in diese Schönheit vorzudringen. Ohne Schweiß kein Preis und außerdem beginnt direkt kurz vor unserem Campingplatz ein Trail.

Aber jetzt erstmal einen Platz sichern. Wie gesagt, wer zuerst kommt malt zuerst. Wir passieren den Wanderparkplatz für besagten Trail. Ein Auto. Wir fahren ein in Loop A. Sieht gut aus Platz 1 wäre schon mal zu haben. Aber vielleicht ist es weiter hinten noch schöner? Ja, Platz 2,3,4 und alle andern auch sehr hübsch. Wir kurven einmal durch und stellen fest: Wir sind hier weit und breit die einzigen! So fahren wir noch ein paar mal rauf und runter, berechnen für alle Plätze die zu erwartende Schattenentwicklung für die nächsten 24 Stunden und die daraus resultierenden Höchst- und Niedrigtemperaturen in Abhängigkeit des Innenraumvolumens unseres Kleimo unter Berücksichtigung der dort zirkulierenden Abkühlungswinde ersten und zweiten Grades. Daraufhin entscheiden wir uns für den besten aller Plätze

Anschließend vergraben wir die Wanderkarte und genießen das Setting

Die Wanderkarten vergraben wir natürlich nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft vor dem Wohnmobil. Es ist schlicht zu heiß, um auch nur einen Fuß aus dem Schatten zu setzten. Selbst das einzige Auto auf dem Wanderparkplatz ist inzwischen weg. Und so viel Landschaft mit so wenig Schatten gab es zwar am Uluru auch, aber mit null Klimaanlage bleiben wir lieber in unseren Campingstühlen sitzen. Versetzen uns via Hörspiel ins kühle Nordeuropa schauen, sitzen, malen Bilder, freuen uns, dass der gasbetriebene Kühlschrank gut gefüllt ist und entdecken wie cool gekühlte Weintrauben zu Salzbrezeln passen. Dann wird es langsam dunkel im Canyonlands

und wieder hell

und wir besichtigen auf kleinen, aber da wir jetzt fahren immerhin klimatisierten, vier Rädern noch die Highlights hier im Nordteil den Wooden Shoe Arch

und die Needles

Dann haben wir uns noch schnell einen Reminder für zu Hause gesetzt, um auszurechnen, wann wir einen Campingplatz buchen müssen, um hier zu einer klimatisch angemessen Zeit zum wandern wieder kommen zu können. Denn wenn etwas im sitzen schon so gigantisch ist, wie grandios wird es erst im gehen sein?

Andererseits:
so einsam
für uns
mit Land, Luft, Duft
allein
werden wir dann wohl nicht mehr sein

Naja – wir haben ja mindestens ein halbes Jahr Zeit um darüber nachzudenken.

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