Nach dem Tusch kommt für gewöhnlich der Applaus. In unserem Fall jubeln die Zikaden. Hier oben an der Nordküste ist das Wetter mild, der Himmel weit und die Vegetation üppig. Dazu jede Menge Buchten mit wundervollen Stränden: goldgelb mit schwarzen Flecken. Am Split-Apple-Rock Beach lässt sich das ausgiebig genießen.
An Tag zwei oder drei, so genau zählen wir hier nicht mit, denn was sind gleich nochmal Zeit und Raum? Irgendwann also zieht es uns dann noch weiter hinein in den Abel Tasman Nationalpark. Mit einem Wassertaxi geht es hinaus zur Torrent Bay. Von dort wollen wir ein Stück des Abel Tasman Coast Track bis zu Bark Bay gehen. Die Fahrt des Wassertaxis beginnt hier klassischerweise mit einem Traktor. Da Ebbe und Flut sehr unterschiedliche Startvoraussetzungen bieten ist das auch eine wirklich gute Idee. So tuckern wir auf dem Boot, das von einem Traktor gezogen wird zur Rampe und werden zu Wasser gelassen.
Der Track ist traumhaft schön. Durch dichten Wald geht es gemütlich dahin und es bieten sich immer wieder einzigartige Ausblicke auf das Meer
mit seinem faszinierenden Farbenspiel.
Auch das jüngste Mitglied unserer Wandertruppe galoppiert klaglos und ohne die üblichen Fragen nach wie lange noch, wann gibt’s was zu essen, wann sind wir da, wie weit ist es noch und ohne die üblichen Forderungen erzähl noch eine Geschichte, sing noch ein Lied, kann mich wer tragen, fröhlich plappernd neben uns her. Nein, nicht die atemberaubende Umgebung, der genüßlich Gang oder die schlichte Freude am Dasein lässt sie beschwingt durch die Wälder schreiten. Es ist viel mehr die Aussicht auf das, was als nächstes kommt: Hack ‘n Stay, eine Pferdefarm in der Golden Bay. Kurz nach Wanderstart haben wir ihr davon erzählt und so hat sie vor lauter Vorfreude und Pferdewissen an Unwissende weitergeben ihren üblichen Kanon vergessen.
Auf dem weitläufigen Farmgelände ist dann aber nicht nur Ida glücklich und beeindruckt. Auch wir Großen staunen ob dieser für uns neuen Kombination von Hügel, Pferd und Meer
Ida darf dann auch gleich eine Runde mit Sigi drehen und stehen,
und uns juckt es auch.
Ein erstaunlich schönes Gefühl ist das da oben. Auch wenn ich den Eindruck habe mein Pferd Song weiß besser als ich was zu tun ist. Für den Anfang ist das aber für mich genau das richtige. So kann ich mich auf meine Oberschenkel und die Kommandos (lean forward, hands down, lean backward, short rain, long arms) unserer Begleitung konzentrieren. Benjamin auf Lenard geht es ähnlich. Ida schmollt zwischenzeitlich auf Jasper, weil sie nicht traben darf wie gestern. Aber bei zwei Stunden Ausritt mit mindestens einer Pferdelänge Abstand zu uns wird das bald langweilig. Und so genießen wir drei auf dem Rücken unserer Pferde das Glück dieser Erde.
Wo wir gerne waren:
Nicht nur für Pferdeliebhaber zu empfehlender Farmstay mit einfachen, sehr gepflegten Facilities, Sternenhimmel, Glühwürmchenspot und Hufgeklapper:
Hack ´n stay – Webseite – Google Maps