Nächster Halt Margaret River. Der Name steht für eine Stadt, einen Fluss und die gesamte Region. Wir peilen den Ort an und landen damit auch am Fluss und in der Mitte der Region. Die ist übrigens ein beliebtes Ferienziel, Weinbaugebiet und mit einigen Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten gesegnet.
Nach unserer Landpartie freuen wir uns erstmal über die vielen kulinarischen Angebote und gemütlichen, schönen, schicken, einfachen Restaurants. Besonders die Auswahl an lokalen Weinen und Bieren ist hier beeindruckend. Beim Essen findet sich erwartungsgemäß ein Mix verschiedner Einflüsse mit deutlich englisch-amerikanischem Schwerpunkt. Jedesmal überraschend ist das Bestell- und Bezahlszenario. Von am Tresen bestellen, selber holen oder serviert bekommen, oder Teile serviert bekommen, beim Kellner bezahlen, am Tresen bezahlen, gleich oder später, bis zum bekannten Service am Tisch, alles ist möglich und manchmal gibt es im selben Restaurant verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Systemen. Das ist aber auch schon die einzige Hürde, denn ansonsten fällt nur die lockere und freundliche Art aller Beteiligten auf: Gäste und Servicekräfte haben Spaß bei dem was sie tun!
Da kulinarische Genüsse hier wie da schnell vergängliche sind wenden wir uns den Sehenswürdigkeiten zu, die eine längere Halbwertszeit versprechen. Das Cape Naturaliste lockt mit einem von zwei altehrwürdigen Leuchttürmen der Region. Dieser offenbart auch gleich den Nachteil der langlebigen Werke dieser Welt: Sie fallen dem Verfall anheim. Um diesen zu stoppen wird unser erstes Ziel gerade renoviert und zeigt sich uns in eingezäunter Schönheit. Immerhin lernen wir so etwas über den Musikgeschmack australische Bauarbeiter – i will survive…
Die nächste Naturschönheit – Canal Rocks. Hübsche Felsformation, die ihren Namen nach etwas Steinegeraxel nachvollziehen lässt. Ein natürlicher Kanal zwischen Felsen. Die Fließgeschwindigkeit ist deutlich zu sehen, mit schwimmen wohl machbar, aber uns ist es zu felsig und zu schnell. Ein Spektakel ist es allemal.
Aber rein in den Ozean wollen wir! Ein Badeplatz muss her und so landen wir eine Bucht weiter am Injidup Beach. Die schöne Felsküste, die sich von den Canal Rocks bis hier her erstreckt, geht in einen langen Sandstrand über. In den Felsen gibt es noch den Injidup Natural Spa. Quasi eine riesige Naturbadwanne mit eingebauter Wellendusche. Der Weg dorthin ist allerdings recht steil. Wir verzichten und wenden uns dem sandigen Teil zu. Doch auch hier üben wir uns im Verzicht:
Später lesen wir, der Walkadaver wurde bereits im August angeschwemmt. Ob der Zeitraum von August bis jetzt allerdings ausreicht, um Haie und Bakterien wieder loszuwerden kann uns die Dame an der Campingplatzrezeption nicht beantworten. Sie badet der Haie wegen generell nur höchstens knietief. Ob das jetzt paranoid oder clever ist, wer mag das schon beurteilen…
Wir waren ja aber auf der Suche nach einem Badeplatz. Einen Versuch machen wir noch, am Prevelly Beach. Neben dem ausgewiesenen Surfspot gibt es hier auch einen ruhigeren Abschnitt. Angeblich. Allerdings nicht heute. Der Wind pfeift dermaßen, dass wir sogar Surfer kopfschüttelnd wieder abziehen sehen. Ein kleiner Laufanfänger wird erstmal umgepustet. Baden ist also nicht, aber einige Surfer und Kiter wagen sich raus und das ist uns unerwartetes und spannendes Schauspiel genug.
Ganz langsam bröckelt die wahrscheinlich klassisch-mitteleuropäische-im-Sommer-ans-Meer-fahrende-Erwartungshaltung: Meer = Baden und wir freuen uns auf weiter Vorschläge jenseits des Altbekannten!
Wo wir gerne waren:
Ambitionierte Küche und exzellenter Service
morries – Webseite – Google Maps
Viele Einheimische, Wein aus dem Hahn, Bier aus der Garage und Pizza mit Knoblauchpaste statt Tomatenpamp
Swings & Roundabouts – Webseite – Google Maps
Außen bunte Lichterkette innen echter Pub mit Teppich, Sportfernsehen und englischem Bier
Sattlers Tavern – Webseite – Google Maps
Nah am Geschehen und sauber
Riverview Touristpark – Webseite – Google Maps
Video: Australien 08 – Margaret River